Ölkühler Einbau am 2015 Mustang
Monday, 22 August 2016 (19:35:55) UTC

Eingereicht von JJ

Cool Down, Coyote... Part 1, Oil Cooler

Ein Bericht von intruder4711


In meinen früheren Threads habe ich ja schon mal berichtet, dass ich mach Einbau einer Öltemperaturmessers festgestellt habe, dass der Coyote viel zu schnell viel zu heiß wird.

Selbst bei normaler, sportlicher Passfahrt ist die Öltemperatur nach etwas mehr als der Hälfte des Passes bereits auf 120 Grad gestiegen, was einen doch dazu nötigt, vom Gas zu gehen, um eine Überhitzung gar nicht erst zuzulassen.

Interessant ist auch, dass das Kombiinstrument mit der Öltemperatur bei 120 Grade erst knapp über der Mitte und weit im grünen Bereich anzeigt. Ich denke, die meisten Coyote-Fahrer wissen gar nicht, wie heiß der Motor wirklich wird, wenn sie sich auf diese Anzeige verlassen.

Ich will hier keinen Glaubenskrieg lostreten, es gibt genug Leute, denen das egal ist, der Motor geht nicht gleich kaputt, deswegen ist alles gut.

Für mich war ignorieren keine Option. Ich habe mir das Auto gekauft, um Spaß damit zu haben, und zwar ohne immer wieder auf die Öltemperatur schielen zu müssen.

Deswegen habe ich mich sehr schnell für den Einbau eine zusätzlichen Ölkühlers entschlossen.

Aber welchen und wo?

Um Infos zu erhalten, habe ich die üblichen Verdächtigen angeschrieben, also Meister Schropp, Asch Tuning und diverse andere Tuningschmieden, die ich so kannte. Ich dachte mir, wer Leistung steigert, sollte sich auch um die Kühlung kümmern.

Weit gefehlt. Von allen Profis habe ich 0,0 (in Worten: Null) Antwort erhalten.

Ok, Kühlung interessiert scheinbar niemanden.

Doch, es gibt jemanden, den es interessiert:

Firma Tikt in Rosenheim.

Diese Firma ist in der Szene ja bekannt, sie tunen unter anderem Corvetten. Interessanterweise haben die oft das gleiche Problem, dass sie sehr heiß werden, wenn sie unter Last gefahren werden.
Also bin ich kurzerhand hingefahren und habe ein sehr nettes Gespräch mit dem Inhaber der Firma gehabt.
Zunächst hat er mir gezeigt, wie er die Corvetten kühlt, meistens mit breiten Kühlern, die relativ weit unten eingebaut werden könne.
Er hat sehr offen und ehrlich mit mir gesprochen und erzählt, dass die Luft nicht freiwillig durch den Kühler geht. Wenn es ein Schlupfloch gibt, durch das sie „leichter“ gehen kann, wird sie das immer machen. Also bringt nur eine komplette Einhausung des Kühlers das gewünschte Ergebnis.

Das klang sehr einleuchtend. Er hat mir auch ausdrücklich erlaubt, selber auf Basis dieser Infos eine Lösung zusammen mit meinem Mechaniker für den Mustang zu entwickeln.
So habe ich dann zusammen mit Tom, meinem Mechaniker, nach den Platzverhältnissen vorne im Mustang geschaut und wir haben einen Plan geschmiedet.

Die Entscheidung fiel für den Ölkühler Sertrab Slimline , 14 Reihen 592 * 14 mm. Er ist nur 14 cm hoch, aber fast 60 cm breit, das ist ideal, um unten hinter dem unteren Kühlrgrill positioniert zu werden. Dort kann man ihn auch ehr gut einschalen.
Dafür habe ich den Europa lower Grill rausgeschmissen und den des US-Modells genommen. Der sieht besser aus und gibt eine bessere Durchlüftung.



Nachdem ich alle Teile bei ISA Racing bestellt habe und geduldig 3 Wochen gewartet habe, ging es nun endlich los.
Stang kam in die Werkstatt, und zunächst wurde die Front demontiert.

Im ersten Foto seht ihr den Kühler mit der von meinem Mechaniker selbstgebauten Halterung.



Damit ist gewährleistet, dass alles vibrationsarm gelagert ist.



Hier seht ihr schon ein paar Stahlflexschläuche, war echt tricky, die mit den Fittings zusammenzubekommen, ohne Spezialwerkzeig sehr schwierig. Gut, das sind Universalschläuche, die auch deutlich mehr Druck aushalten, als in einem Autoölkreislauf entstehen können, damit sind wir auf jeden Fall auf der sicheren Seite.



Adapterplatte mit Thermostat und testweise angeschlossenen Schläuchen.



Hier wird der Öltemperaturmesser angeschlossen, nachdem die alte Adapterplatte mit Fühler der neuen mit Thermostat weichen muss. Eine Kombiplatte konnte ich leider in M22 nicht finden.



Hier ist der Ölkühler bereits mit der Halterung vorne am Rahnen verschraubt. Man sieht sehr gut, wo der Kühler befestigt ist.


Hier sind die Schläuche schon angeschlossen. Der gewählte Kühler hat seine Anschlüsse links und rechts, deswegen ist die Führung der Schläuche sehr wichtig. Der zentrale Punkt ist ja der Ölfilter, von hier aus muss ein Schlauch zunächst zum Temperaturfühler (wenn gewünscht), dann zum Kühler, dann raus und wieder zurück.
Der sichtbare Schlauch ist die Rückführung, sie wurde vorne am Kühler gelegt.
Beim ersten Test konnten wir sogar schon beim Laufenlassen auf der Bühne einen Temperaturunterschied zwischen Zulauf und Rücklauf erkennen, obwohl der Kühler ja noch nicht mit Luft versorgt wurde.


Hier ist das 180 Grad Fitting vom Rücklauf zu sehen.


Leider etwas schwer zu erkennen, das ist der Temperaturfühler, der im Zulauf zum Ölkühler verbaut ist. Er ist gut versteckt hinter dem linken Verdampfer meiner Gasanlage, das hat den Einbau nicht gerade erleichtert, war aber nicht zu ändern.
Cool Down, Coyote... Part 1, Oil Cooler






Adapterplatte vor dem Ölfilter mit dem Zu- und Ablauf.
Hier gab es leider ein kleines Problem mit dem Ölfilter, der zu lang ist. Mein Mechaniker musste die Motorhalterung anheben, auch wenn es nur um wenige Millimeter ging, der Ölfilter ist zu lang.
Beim nächsten Ölwechsel muss ich nach einem kürzeren Ölfilter schauen, denn das geht so natürlich nicht, aber für diese eine Mal ist es halt so.



Fast fertig, Leitungen sauber verlegt und man sieht auch ansatzweise schon das Herzstück: die Verschalung des Ölkühlers. Rechts und links sind aus Kunststoff Einhausungen angebracht, die obere fehlt noch. Unten ist die Bodenplatte formschlüssig und komplettiert den „Lufttrichter“.


Ach ja:
Der Ölkreislauf hat nun etwa 1,2 Liter mehr, den genauen Wert messen wir nächste Woche, da wird nochmal alles auf Dichtigkeit überprüft und der Ölstand genau angepasst.

Danach wurde die Bodenplatte wieder angeschraubt und ich konnte auf Probefahrt gehen.

Ich habe mir schon vorher eine Teststrecke zurechtgelegt, auf der ich Referenzwerte hatte. Das war die Autobahn bei uns vor der Haustür, hier bin ich statisch im vierten Gang bei 5000 – 5500 R/min gefahren und habe die Öltemperatur beobachtet.
Ergebnis ohne Ölkühler: schnell steigende Öltemperatur, sehr schnell 120 Grad erreicht, Versuch wurde dann abgebrochen.
Ergebnis mit Ölkühler: maximale Temperatur 106 Grad, nicht weiter steigend, auch hier habe ich irgendwann den Versuch beendet, weil die Temperatur in diesem Bereich blieb.


Was will man mehr?

Ok, das war jetzt nur ein Versuch, aber ein repräsentativer. Ich werde natürlich auch weiterhin berichten, wie sich die Öltemperatur entwickelt, aber das war ein erstes Statement.


Nachtrag:
Heute auf der Autobahn bei normaler zügiger Fahrt 85 Grad, früher stand er da bei 105.

Sieht so aus, als ob der Kühler 20 Grad Temperatur rausnimmt, das wäre gigantisch.

Thanks intruder4711

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